Wissenswertes rund um die Schilddrüse

Häufig gestellte Fragen zur Schilddrüse

Sie ist ein hormonbildendes Organ. Hormone im Allgemeinen sind chemische Substanzen, die im Körper an verschiedenen Orten Organfunktionen steuern. Bei der Schilddrüse liegen die Empfänger für die Hormone in vielen Organen und  Geweben: Gehirn, Herz, Leber, Nerven, Muskulatur, Fettgewebe um die wichtigsten zu nennen.

Vorne am Hals etwas unterhalb des Kehlkopfes zu beiden Seiten der Luftröhre. In der Frontalansicht erinnert sie an einen Schmetterling.

Im Säuglingsalter und in der Kindheit sind sie unabdingbar für die normale geistige und körperliche Entwicklung. Ein Mangel an Schilddrüsenhormon in dieser Zeit verursacht einen nicht wiedergutzumachenden Schaden. Sie regulieren auch im Erwachsenenalter das vegetative Nervensystem, z.B. Herzfrequenz und Darmtätigkeit und eine Vielzahl von Stoffwechselvorgängen.

Erst fortgeschrittene schwere Funktionsstörungen merkt man.

Überfunktion: Es ist als ob der Körper auf zu hohes Standgas eingestellt wäre. Alles läuft schneller, verschleißt sich aber auch schneller. Typisch sind u.a. beschleunigter Puls, Zittrigkeit, Nervosität, Schlafstörungen, vermehrtes Schwitzen, erhöhte Stuhlfrequenz und Gewichtsverlust. Letzteres kann bei älteren Menschen auch das einzige Symptom ein.

Unterfunktion: Sie ist gewissermaßen ein Spiegelbild der Überfunktion. Kältegefühl, Verlangsamung, Müdigkeit und Lethargie, Gewichtszunahme, Schwellung des Gesichts.

Schilddrüsengewebe neigt dazu, sich unregelmäßig zu vergrößern. Dies erfolgt häufig in umgrenzten Bereichen des Organs, die dann knotig hervortreten. Ein Knoten in der Schilddrüse ist nur selten bösartig und dadurch gefährlich. Keinesfalls darf man deshalb das Risiko eines Knotens in der Schilddrüse mit z.B. einem Knoten in der Brustdrüse vergleichen.

Nein. Diese Knoten sind keine Vorstufe zu einem Schilddrüsenkrebs.

Manchmal können Knoten unkontrolliert („autonom“) beginnen, Hormon zu produzieren und so eine Überfunktion verursachen. Das muss behandelt werden.

Ganz allgemein verwendet der Volksmund oft für die Schilddrüsenüberfunktion unabhängig von der Ursache die Bezeichnung „Giftkropf“

Es gibt:

  • Knoten mit Überfunktion („autonome Knoten“)
  • Nicht knotige Veränderungen, bei denen selbständig hormon-produzierende Zellen über die ganze Schilddrüse verteilt sind (“disseminierte Autonomie“)
  • Morbus Basedow, bei dem die Schilddrüse durch Proteine, die vom Immunsystem gebildet werden (sog. Antikörper) ständig angeregt wird, Hormon zu produzieren.
  • Entzündungen der Schilddrüse, bei denen gespeichertes Hormon durch Absterben von Schilddrüsenzellen freigesetzt wird. Diese Art der Überfunktion braucht nur eine Behandlung der Symptome und eventuell eine antientzündliche Therapie.
  • Durch äußere Einflüsse verursachte Überfunktion: jodhältige Medikamente (v.a. Amiodaron = Sedacoron®) und jodhältige Röntgenkontrastmittel (CT, Angiographie, nicht aber MR).

Abhängig von der Art der Erkrankung.

  • Eine schwerere Überfunktion bringt man zunächst medikamentös zur Ruhe. Eine Überfunktion durch Autonomie muss man dann „definitiv“ behandeln, d.h. durch eine Operation, bei der Teile oder das ganze Organ entfernt wird oder durch eine Radiojodtherapie, bei der das zu stark funktionierende Gewebe durch das zumeist nur einmalige Einnehmen einer kleinen Kapsel mit radioaktivem Jod ausgeschaltet wird. Eine neue Art der definitiven Behandlung von autonomen Knoten ist die Radiofrequenzablation, bei der nur der „giftige“ Knoten verödet wird.
  • Bei Morbus Basedow wird generell eine medikamentöse Therapie über ein bis eineinhalb Jahre versucht. Erst wenn diese Behandlung keinen nachhaltigen Erfolg zeigt (ein Drittel bis die Hälfte der Fälle), wird eine definitive Therapie empfohlen.

Wissenswerte Beiträge zur Schilddrüsenbehandlung

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Therapie

Radiofrequenzablation (RFA)

Die Methode ist medizingeschichtlich gesehen jung. Sie wurde Anfang der 2000er Jahre in Südkorea eingeführt. Mittlerweile ist sie ein international gut etabliertes Behandlungsverfahren, für das ...
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Zystenverödung mit Alkohol

Diese Methode wird auch als perkutane Ethanolinjektion (PEI) bezeichnet. Ich wende sie seit 2010 an, damals als erster Arzt in Österreich. Zysten sind kleine lokale ...
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Beratung, Behandlung, Bericht

Nach Vorliegen aller Untersuchungsergebnisse erstelle ich eine Therapieempfehlung für Sie. Selbstverständlich stelle ich Ihnen auch ein Rezept aus, wenn nötig. Die Kontrollen unter Therapie führe ...
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Feinnadelpunktion

Kalte Knoten sollen bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen gemäß den Empfehlungen aller namhaften wissenschaftlichen Fachgesellschaften auf dem Gebiet der Schilddrüse punktiert werden. Dies geschieht mit einer ...
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Szintigraphie

Die Szintigraphie braucht man um die Aktivität von Schilddrüsenknoten zu erkennen. Für diese Untersuchung erhalten Sie eine winzige Menge einer Substanz intravenös gespritzt, die von ...
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Der Ultraschall ist die Standardmethode zur Beurteilung der Größe und allgemeinen Beschaffenheit der Schilddrüse und der Beurteilung knotiger Veränderungen. Der Ultraschall der Schilddrüse ist die ...
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Die Klinische Untersuchung umfasst Erheben der Anamnese, körperliche Untersuchung, Blutabnahme. Der Ultraschall ist die Standardmethode zur Beurteilung der Größe und allgemeinen Beschaffenheit der Schilddrüse und ...
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Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Nuklearmedizin

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Ihr Spezialist für die Schilddrüse in Vorarlberg
Prim. Univ.-Doz. Dr. Alexander Becherer

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